Das Familienbild der CSU gilt N I C H T für Vollzugsteilnehmende jeden Geschlechts. Herr Seehofer hätte sagen müssen, dass Gefängnisinsassen von dieser Aussage ausgenommen sind! Sie sind nicht bei den Gebirgsschützen, nicht im Verein "Unser Dorf soll schöner werden", nicht in der katholischen Landjugend und auch nicht im TV bei der Landfrauenküche - sie sind in Haft! Die Kritik richtet sich nicht (!) gegen den Strafvollstreckungsanspruch des Staates, er richtet sich gegen den Umgang mit Vollzugszeilnehmenden und Willkür in bayerischen Haftanstalten!
Für langjährige Vollzugsteilnehmer ist es wichtig, dass Kontakte nach außen bestehen bleiben. Nach Verbüßung der Strafe kommt man zurück in die Gesellschaft und dann? Alle Kontakte sind weg, was macht man dann? Man trifft sich mit ehemaligen Vollzugsteilnehmenden und ist wieder da von wo man kam! Längere Besuchszeiten sind das A & O für Vollzugsteilnehmende, es hilft die Familie zu erhalten und soziale Kontakte aufrecht zu erhalten.
Andere Bundesländer haben eine Digitaloffensive gestartet, selbst Berlin bekam das hin! Telefon im Haftraum mit vorprogrammierten Nummern, so das ein Vater oder eine Mutter am Wochenende mit den Kindern so lange sprechen kann wie es für die Kinder notwendig ist. Kinder kommen in Bayern mit in Haft = Sippenhaft. Jahre vergehen bis Mama oder Papa wieder kommt, hier findet eine völlige Entfremdung statt. Das muss aufhören!
Ausgänge an Wochenenden, Urlaub über Weihnachten oder Ostern, Freistellung zu Hochzeiten, Geburtstagen usw. Das wäre ein Ansatz der auch in Bayern verfolgt werden könnte, ein Ansatz der der CSU gut zu Gesicht stehen würde. Man muss klar unterscheiden zwischen einem Mörder in Sicherungsverwahrung und einem Vollzugsteilnehmenden der eine Geldstrafe absitzt. In Aichach, Regensburg und Nürnberg ist das ein und das SELBE!
Spaziergänge im Freigeländer der JVA mit Familienangehörigen, mit den Kindern oder mit dem Partner oder der Partnerin!? Auf der Wiese sitzen und einfach zusammen sein, selbst das ist im Freistatt (FREIstaat?) verboten. Es muss Änderungen geben, daher ist es wichtig, das die CSU einmal in die Oposition kommt und zusehen darf wie andere es besser machen und Lockerungen einführen. Härte und Repression führen zu Inakzeptanz des Systems und rufen eine Verweigerungshaltung hervor.
© Annemarie House